liebens-werth • lebens-werth

Marie-Francoise Praml-Bode

 

Ein Plädoyer für das alte Kaiserswerth

 

Die Schönheit von Kaiserswerth beruht auf etwas, was sich nicht leicht beschreiben lässt. Ähnlich wie in Italien oder in Brügge finden sich hier alte Häuser, eine Basilika, Natursteinböden, Gaslatemen, alte Bäume, Unebenheiten, engere Gassen, traditionsgeführte Familienuntemehmen, Menschen zu fuß und im Auto, die das historische Dorf beleben. Der Charme kommt aus den Brüchen, aus all dem, was alt und nicht perfekt restauriert wurde. Neben den alten Bauten sind es die Gassenmauem, die gewellten gepflasterten Wege, die alten Boutiquen und Kneipen. Diese Beschreibung gilt allerdings nur bis zum sogenannten Bunker. Ab dem Bunker tritt die Welt der Restaurierung und Renovierung ein, mit Biertheken draußen und Touristencafes. Der Unterschied zwischen den beiden Teilen ist frappant. Umso mehr freut man sich über das alterhaltene. Kaiserswerth, sagt man, ist wie ein Wunder der Welt so geblieben, wie es war. Nun soll es anders werden. Das gerade gepflasterte, das Praktische, das Touristengerechte, die Plastiktüten- Fußgängerzone sollen sich hier auch bewehren. Wir Kaiserswerther sagen freundlich aber deutlich: Nein, Danke. Wir sagen: hilft eher, die Plastikmüllkörbe und die vielen Verkehrsschilder zu entfernen, das Parkhaus am Klemensplatz deutlich und rechtzeitig zu kennzeichnen, ein Parkhaus unterhalb der orthopädischen Klinik zu bauen, unterstützt die Einzelhändler, damit ihre Geschäfte zueinander passen, damit sie am Samstag bis 18h auf haben. Gibt ihnen Mitteln, um gemeinsam in den regionalen Zeitungen Werbung zu machen. Verteilt in deren Geschäften Flyer über Kaiserswerth und dessen Schätze.